Über das Schönstatt-Institut Diözesanpriester

Wir sind Diözesanpriester, die aus der Spiritualität und Pädagogik Schönstatts leben. In erster Linie stehen wir im Dienst unserer Diözesen. In Gehorsam zu unseren Bischöfen und in Verbundenheit mit dem Presbyterium stehen wir für die pastoralen Aufgaben unserer Diözesen zur Verfügung. Wir streben danach, in Treue zu unserem Gründer, Pater Josef Kentenich, zu leben und nach seinem Bild Kirche und Welt zu gestalten. Sein Werk wollen wir weiterführen. Gemeinsam mit den anderen Instituten Schönstatts ist es unsere Aufgabe, die Bewegung aufzubauen und zu beseelen. Das Schönstatt-Institut Diözesanpriester ist als Säkularinstitut päpstlichen Rechts verfasst.

Über Länder- und Kontinentalgrenzen hinweg wissen wir uns als Diözesanpriester mitbrüderlich verbunden. In allen Teilen der Welt arbeiten wir an der gleichen Sendung. Für uns wird so Weltkirche spürbar. Der Blick über den eigenen Tellerrand kann dabei sehr inspirierend sein.

Unsere Gemeinschaft ist in sechs Regionen aufgeteilt:

  • Regio Cono Sur (Nuevo Belen): Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Peru.
  • Regio Getsemani: Dominikanische Republik, Mexiko, Puerto Rico.
  • Mitgründer-Regio: Bayern, Tschechien.
  • Moriah-Regio: Deutschland Nord und Mitte, Schottland, Polen, Spanien, Kenia.
  • Regio Nazareth: Burundi.
  • Regio Süd/West: Baden Württemberg, Italien.

Damit Gemeinschaft verbindlich und konkret gelebt werden kann, gehört jedes Mitglied im Schönstatt-Priesterverband sowohl einer Regio, als auch einer Gruppe und einem Kurs an. Mit dem Kurs beginnt der Weg in den Priesterverband. Er bleibt ein Leben lang bestehen und bildet die Kernfamilie des Instituts. In den Gruppen gilt dagegen das Regionalprinzip. Hier kommen die Priester einer Diözese oder Region zu regelmäßigen Treffen zusammen, die dem Lebensaustausch und der Weiterbildung dienen.

Diözesanpriestern und Seminaristen steht der Weg in unsere Gemeinschaft offen. Bei regelmäßig stattfindenden Interessententreffen besteht die Möglichkeit, unsere Gemeinschaft und weitere Interessierte näher kennenzulernen. Der Weg in den Priesterverband beginnt mit der Kandidatur. In dieser zweijährigen Reifungs- und Prüfungszeit geschieht das verbindliche Hineinwachsen ins Leben der Gemeinschaft. Dabei steht das Kennenlernen der Gemeinschaft im Mittelpunkt, insbesondere das Zusammenwachsen des eigenen Kurses. Am Ende der Kandidatur wird der einjährige Kontrakt geschlossen, mit dem sich der Kandidat an die Gemeinschaft bindet. Später folgen der zweijährige, dreijährige und der ewige Kontrakt.

Als Priester ist uns eine große Berufung geschenkt. Wir haben Anteil an Christi Leben und Sendung. Doch Berufung ist kein Selbstläufer. Als Gemeinschaft ist es uns deshalb wichtig, aus einer Spiritualität zu leben, die uns trägt und tiefer in die Beziehung zu Gott führt. Das Liebesbündnis mit Gott und Maria ist für uns Kraftquelle und Inspiration für unseren priesterlichen Dienst. Unsere Spiritualität ist praktisch und am konkreten Leben orientiert. In den Ereignissen des Alltags begegnen wir Gott und fragen nach seinem Willen. Die mitbrüderliche Gemeinschaft hilft uns, die evangelischen Räte fruchtbar zu leben. All das gibt uns die Kraft, unserer Berufung in Treue und Freude zu folgen.

Unserem Gründer, Pater Josef Kentenich, stand ein neuer Menschentyp vor Augen: Persönlichkeiten, die maximale Freiheit leben und eine große Liebe. Die uns von Gott geschenkten Möglichkeiten wollen wir entdecken und entfalten. Dabei übernehmen wir füreinander Verantwortung. Doch es kommt auch wesentlich auf unser eigenes Mitwirken an. Wir nennen das Selbsterziehung. Dabei gilt es, unsere Leidenschaften für die Motivation in unserem Alltag zu nutzen. Auf unserem Weg, seelisch reife Priester zu werden, vertrauen wir uns ganz der Gottesmutter und dem Vatergott an. Im Kindsein vor ihnen erfahren wir Wandlung in mancher Schwachheit. So finden wir letztlich in eine größere Lebendigkeit.

Priester sind keine Einzelkämpfer. Gemeinschaft spielt bei uns eine große Rolle. Wir verstehen uns als weltweite, familiäre Gemeinschaft, die aus verbindlichen Beziehungen lebt. Deshalb binden wir uns an die Gemeinschaft und dürfen uns so der Sorge und der Treue der Gemeinschaft sicher sein. Mitbrüderlicher Austausch, feste Freundschaften und gemeinsame Freizeitgestaltung haben bei uns einen hohen Stellenwert. So entsteht eine Atmosphäre der Geborgenheit, die trägt und uns in unserem Dienst ermutigt.

Als Priester brauchen wir eine Heimat. Diese finden wir in unserer Gemeinschaft, in der Spiritualität Schönstatts sowie im Liebesbündnis, das uns mit Maria und untereinander verbindet. Konkret wird diese Gemeinschaft auch in unserem Vaterhaus auf Berg Moriah. Hier, am Ursprungsort unserer Bewegung in Schönstatt, versammeln wir uns als Kurse, Gruppen und Regionen zu Exerzitien und anderen Begegnungen. Ein besonderer Ort in unserem Vaterhaus ist der „Dachau-Altar”, an dem der Selige Karl Leisner, einer der ersten Schönstatt-Priester, im Konzentrationslager Dachau zum Priester geweiht wurde. In den letzten Jahren ist auch das internationale Schönstattzentrum Belmonte in Rom entstanden.

Die Kirche hat sich im Zweiten Vatikanischen Konzil zum Aufbruch entschlossen und sich als pilgerndes Gottesvolk gedeutet. P. Kentenich spricht von einer „neuen Kirche”. Er beschreibt diese als eine Kirche, die aus Traditionen lebt und beseelt wird, gleichzeitig aber frei von erstarrten Formen ist. Eine Kirche, die einen guten Weg findet zwischen Hierarchie und Brüderlichkeit. Eine Kirche, die vom Hl. Geist regiert wird. P. Kentenich geht es dabei immer darum, dass Kirche missionarisch in Welt und Kultur hineinwirken kann. Für uns als Priestergemeinschaft ist es deshalb ein Anliegen, an der Zukunft der Kirche mitzuarbeiten. Weil sie uns wichtig ist, wollen wir uns ganz in ihren Dienst stellen und als apostolische Gemeinschaft unseren originellen Beitrag leisten.

Schönstatt

Priestersein heute, als Mitglied des Schönstatt-Priesterverbandes als einer Gemeinschaft innerhalb der vier Schönstatt-Priestergemeinschaften

Pater Josef Kentenich

Kurzbiographie des Gründers von Schönstatt

Karl Leisner

Der Selige Karl Leisner, einer von uns